Ich freue mich, dass ihr meinen Blog La Fleur Shabby Homestyle and Flowers gefunden habt. Seit 2011 schreibe ich meinen Lifestyle-Blog. Das Einrichten ist eines meiner größten Hobbys, neben dem Fotografieren und gestalten mit Blumen. Da ich laut meinem Mann eine "hoffnungslose Romantikerin" bin, würde ich mich sehr freuen, wenn ich euch ein wenig mit all meinen Ideen inspirieren kann.


Samstag, 29. Juni 2019

Burnout – I have to learn to say NO






Ich hätte nie gedacht, das ich, "Brigitte – (die Taffe für Außenstehende)", es einmal nicht mehr richtig schafft, das was sie denkt und fühlt in Worte zu fassen.
Nein, stattdessen fange ich an zu stottern, mich zu verhaspeln und fühle mich in allem was ich tue sehr unsicher. Ich bin kraftlos, total erschöpft, antriebslos und als wenn das noch nicht genug wäre, werde ich noch von grässlichen Angst- und Panikattacken heimgesucht. Ihr werdet euch jetzt bestimmt fragen wie es dazu kam!
Ganz einfach:
Es war ein schleichender Prozess, der so leise daherkam, dass ich es nicht bemerkte. Ich sollte immer mehr Verantwortung übernehmen und immer mehr Arbeiten "nebenher" erledigen. Und wie es meinem Charakter entsprach sagte ich nicht NEIN und lies mich immer mehr unter Druck setzen. So endete mein Arbeitstag nicht mehr nach 8 Stunden, sondern beschäftigte mich mehr und mehr in meiner Freizeit. Denn kaum zu Hause angekommen ging meine Arbeit weiter. Jedes kleinste Detail wurde von mir nochmals hinterfragt und diskutiert und im Kopf nochmals überdacht und nach Lösungen gesucht. Es ging soweit, dass ich nicht einmal mehr im Schlaf meine Ruhe davor hatte und dies über Jahre hinweg.
Leider habe ich die vielen kleinen Vorzeichen dieser Krankheit nicht richtig wahrgenommen (oder wollte sie nicht wahrnehmen), bis zu dem Tag meines Zusammenbruchs.
Ich wurde mit dem Verdacht auf Herzinfarkt in die Klinik abtransportiert und lag nun da. Ich hatte wahnsinnige Angst, ich kannte meinen Körper nicht mehr, er war total außer Kontrolle geraden.
Alles war so weit weg. Eine eisige Kälte stieg in mir hoch. Ich konnte nicht mehr sprechen, bekam kein Wort mehr über meine Lippen, so zitterten diese. Dazu bekam ich (so empfand ich es damals) keine Luft mehr. In meiner Brust tobte ein höllischer Schmerz, der bis in meinen linken Arm ausstrahlte.
Als ich das angsterfüllte Gesicht meines Mannes und meines Sohnes sah, die damals in der Ambulanz neben mir sassen, kroch eine eisige Todesangst in mir empor.
Erst jetzt begann es in meinem Kopf zu arbeiten – das kann und darf noch nicht das Ende sein! Nicht auf diese Art und Weise.
Und dann endlich, nach Stunden des Wartens auf die Untersuchungsergebnisse, die Entwarnung – Gottseidank kein Herzinfarkt. 
Aber, was war es dann, was meinen Körper so gewaltig niederschmetterte?
Es war die absolute Notbremse meines Körpers, der sagte: 
Bis hier hin und nicht weiter!
Die Ärzte verschrieben mir ersteinmal absolute Ruhe mit der Empfehlung, mich umgehend bei meinem Hausarzt vorzustellen.
Drei Tage nach diesem schrecklichen Erlebnis hatte ich einen Termin bei meiner Hausärztin. Oh, ich dachte diese drei Tage hätten mir gut getan, aber weit gefehlt. Als meine Ärztin mit mir die Untersuchungsergebnisse besprach, fing ich, ohne das ich es bemerkte, an zu weinen und am ganzen Körper zu zittern. Es folgte der nächste Zusammenbruch! Mit dem Ergebnis, dass die Ärzte mich für einige Zeit aus dem Verkehr (Arbeitswelt) gezogen haben, um wieder zur Ruhe zu kommen und zu mir selbst zu finden.
Burnout nennt man diese Krankheit im Volksmund.
Burnout – hatten bis dahin nur Andere für mich.
Ja, und nun bin ich nach Monaten wieder hier und versuche Schritt für Schritt wieder Fuss zu fassen, was für mich immer noch nicht so einfach ist. Denn ich bin immer noch am lernen NEIN zu sagen und Prioritäten für mich zu setzen.
Ganz die alte Brigitte werde ich nach dieser Erfahrung wahrscheinlich nie wieder werden aber vielleicht eine neue Brigitte.